Dienstag, 28. August 2012

Lange lebe DOS

Manchmal schreibt man Dinge ja nur auf, um dem eigenen Gedächtnisschwund entgegenzuwirken :)

U.a. bin ich bei Toshiba Europe für den Empfang und die Bereitstellung von Bankkontoauszügen verantwortlich. Dies erledigt "man" selbstverständlich über automatisch ablaufende Scripte. D.h. unser Bankenkommunikationstool holt automatisch die Kontoauszüge ab und schreibt sie in ein Verzeichnis. Ein Script kopiert diese an all die Stellen, an denen die Auszugsdateien erwartet werden. 

Trotz modernster System und noch modernerer Scriptsprachen, mach ich das noch immer mit den alten DOS Batch Befehlen. Das Script besteht also in erster Linie aus Xcopy Befehlen. 
Allerdings habe ich an einer Stelle immer die Kontoauszugsdateien zu einer Datei zusammenkopiert und mit einem Tagesstempel versehen. 

Letzte Woche jedoch wurde der verwendete Server abgeschossen und von unserer IT so "repariert", dass der Stempel nicht mehr funktionierte und auch die Kopierjobs Probleme hatten. 

Ich durfte mich also mal wieder in die Welt der DOS Befehle begeben. Irgendwann in den 80zigern hatte ich das ja mal gelernt ;)

Also habe ich fleissig Forenbeiträge gelesen und sogar den passenden gefunden:
http://www.computing.net/answers/programming/log-file-date-and-time/18190.html. Der stammt von 2009, ist also noch gar nicht so alt.

So konnte ich meinen Tagesstempel wieder aufbauen und damit ich beim nächsten Mal nicht mehr so lange suchen muss, schreibe ich diesen Beitrag. 

Noch ein Tipp, für den Fall das jemand diese Lösung nutzen will. Entscheidend für das Ergebnis ist das Format des Systemdatums auf dem verarbeitenden Rechner. In meinem Fall war dieses Datumsformat von TT/MM/JJJJ auf MM/TT/JJJJ umgestellt worden.  

Mit den deutschen Ländereinstellungen lauten die Befehle anders als in dem Artikel:
das Datum:    =%date:~-10,10%
der Tag:         =%date:~-10,2%
der Monat:      =%date:~-7,2%
das Jahr:        =%date:~-4,4%


Montag, 27. August 2012

Trennbankensystem

Da schreibt Herr Bastian Frien über das Trennbankensystem bzw. erwartet von CFO's eine Stellungnahme:
http://www.finance-magazin.de/maerkte-wirtschaft/banken/was-zusammen-gehoert/?src=nl120824

Ich bin zwar kein CFO, aber ich möchte dennoch dazu Stellung nehmen:
  1. Herr Frien schreibt: "Reißt man Kreditgeschäft und Investmentbanking auseinander (und das passiert im Trennbankensystem zumindest im Geschäft mit dem großen Mittelstand automatisch), funktioniert das gesamte Pricingmodell nicht mehr. Der Kredit muss dann teurer werden."
    Dies erschließt sich mir nicht. Meines Erachtens unterstellt Herr Frien unzulässigerweise, dass das Kreditgeschäft durch das Investmentgeschäft subventioniert wird. Nun habe ich kaum alltägliche Erfahrungen im Kredit- oder Investmentgeschäft aber jeder Banker, der bei mir auf Crosseffekte setzen würde, hätte keinen Spass mit mir. Ich bin gespannt ob ich hier Widerspruch erfahre.
  2. Der zweite Aspekt ist laut Herrn Frien die Anzahl der Bankbeziehungen. Zwar ist es richtig, das sich im Trennbankensystem die Anzahl der Bankbeziehungen erhöhen kann, allerdings wäre mein Grund hierfür eher das zu berücksichtigende Risiko des Bankpartners. Im Universalbankensystem nimmt mir dieses Risiko der Staat ab, im Trennbankensystem muss ich mich selbst um dieses Risiko kümmern. Aus gesellschafts- und ordnungspolitischen Überlegungen wäre mir hier ein Trennbankensystem deutlich lieber. Die Schlussfolgerung des Herrn Frien "Für die Kunden heißt das weniger Verlässlichkeit, mehr Gesprächsfäden, mehr Zeitvergeudung, mehr Frust." kann ich aber gar nicht nachvollziehen. So schlecht sind die Banker hierzulande auch nicht ausgebildet.

  3. Den letzten Absatz des Artikels muss ich hier einzeln kommentieren:
           "Und das alles zum Wohle des Gesamtsystems, Trennbanken sollen ja schließlich das große Ganze sicherer machen. Nur gibt es dafür keine überzeugenden Argumente, weder in der Historie noch in der Theorie."
    Nicht diskutierbare Polemik! Schade eigentlich, denn das Thema hat mehr verdient.

           "Wenn Trennbankensystem hieße, die Handelsspekulation der Banken zu isolieren, wäre dagegen nichts zu sagen. Doch der Schnitt geht mitten durch die Geschäftsbeziehung von Unternehmen mit ihren Banken."
    Eine Alternative könnte natürlich auch sein, den Banken jeglich Spekulation zu untersagen, um die Kunden und die Gesellschaft vor diesen Handelsspekulationen zu schützen, aber da würde ich aus ordnungspolitischer Sicht ein Trennbankensystem vorziehen.
    Darüberhinaus wird meines Erachtens die Bedeutung des Investmentbanking für den Mittelstand überbewertet.
Wie gesagt, ich bin kein CFO und auch meine theoretischen Studien zu dem Thema leigen bereits einige Jahre zurück, aber ich bin überzeugt, dass die letzte Bankenkrise durch ein Trennbankensystem gerade für den Mittelstand deutlich sanfter verlaufen wäre und auch den Steuerzahler deutlich weniger gekostet hätte.