Donnerstag, 11. Dezember 2008

Wieder Russland

Zu meinem Job gehört es nun mal ständig mit Banken zu sprechen. So auch gestern. Eigentlich ging es darum den Factoring-Markt in UK zu sondieren aber im Gespräch kamen wir auf Rubel-Kredite zu sprechen. Da wurde mir von einem Kreditangebot berichtet mit einem Zinssatz von 54% p.a. Zwar konnten wir uns nicht über die zugrunde liegende Bonität unterhalten, aber wenn man bedenkt, dass z.B. für Immobilienkredite Anfang 2008 noch ca. 10% zu zahlen waren, kann man sich die Größe der Krise ausmalen. Passend dazu erschien vorgestern ein Artikel in der FTD, indem das Länderrisiko Russlands als schlechter als z.B. Vietnam und die Türkei bewertet wurde. Das Problem scheint in dem enormen Verzehr der Währungsreserven durch 1. stark gesunkene Rohstoffpreise, 2. eine starke Kapitalflucht und 3. die enormen Kapitalspritzen in den darniederliegenden Bankensektor zu liegen. Da diese Krise auch das politische System Russlands bedrohen und damit noch unbekannte Gefahren bergen, kann man nur hoffen, dass Russland bald die richtigen Mittel findet.

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