Montag, 27. April 2009

Finanzsymposium 2009 II

Das Finanzsymposium ist vorbei - da mir die letzten Abende zu lang wurden, kommt nun ein Rückblick auf das Finanzsymposium. Was waren die Hauptthemen? Allgemein kann man sagen, das es um das Verhältnis zwischen Corporates und Banken ging. Dieses Verhältnis bzw. die Veränderung dieses Verhältnisses wurde im Zusammenhang mit Finanzierungen, Ratings, Kontrahentenrisiken und Geschäftszuweisungen betrachtet.
Dabei viel mir auf, dass zB. das Kontrahentenrisiko nicht mehr nur im Hinblick auf den Ausfall des Kontrahenten diskutiert wurde, sondern auch im Zusammenhang mit dem Ansinnen einen geschlossenen Vertrag ganz oder teilweise aufzulösen.
Es wurden baw-Linien gegen bestätigte Linien abgewogen und ein Treasurer überraschte mich mit der Aussage, dass er bestätigte Linien nicht ziehen würde, weil dies die Bank wegen der veränderten Marktbedingungen belasten würde, solange er dies nicht unbedingt tun müsse.
Es wurden die erhöhten Sicherheits- und Margenanforderungen angesprochen, die die Liquiditätsversorgung der Unternehmen zunehmend erschweren und in einen Teufelskreis führen, den es undebingt zu durchbrechen gilt. Es dürfe nicht sein, dass Banken nur noch Finanzierungen abschließen, die im Prinzip risikolos sind (150%iger Besicherung). So war ich überrascht zu hören, dass für Ausfallwahrscheinlichkeiten von ca 2% eine Risikomarge von 600 Basispunkten verlangt wird, wenn sich denn überhaupt ein Finanzierer dafür finden läßt.
Aber auch Corporates betrachten das Risiko Bank inzwischen anders und weiten ihren Bankenpool zunehmend aus.

Das zweite größere Thema waren die Wirtschaftsaussichten bzw die Einschätzungen zur Dauer der aktuellen Krise. Da sich die Antwort aber nahezu täglich ändert, war dies nicht mein Schwerpunkt.

Ein interessantes Randthema war darüberhinaus der technische Bankenzugang über Swift mit seinen verschieden Wegen (Servicebüros, MA-CUG) und Formaten (ISO 20022XML).

Langweilig war eigentlich nur einer der besuchten Workshops, der sich mit Lieferantenfinanzierung beschäftigte. Der Referent war so produktverliebt, dass einzelne Voraussetzungen für den Einsatz dieses Produkts überhaupt nicht angesprochen wurden und eine Nachfrage allein zeitlich schon gar nicht möglich war.

Über die 3 Tage verteilt habe ich ca. 100 Gespräche geführt, um Kontakt zu pflegen und Ideen auszutauschen. Direkt umsetzbar dürften zunächst aber nur Ideen zur Einstellung der TM5 von Bellin sein. Mittelfristig möchte ich mich aber auch nochmal mit der Zahlungsverkehrsformaten und -wegen beschäftigen, um die Prozesse in unserer Payment Factory zu optimieren. Einige Fotos sind im übrigen hier zu finden:
http://www.facebook.com/album.php?aid=21360&id=1327523717

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