Freitag, 11. Juni 2010

Liquidität

Liquidität kommt von liquidus aus dem lateinischen für flüssig. Im Unternehmen wird damit die vieleicht wichtigste Lebensader gemeint, nämlich die Fähigkeit eines Unternehmens seine Verbindlichkeiten in absehbarer Zeit begleichen zu können. Diese Liquidität dauerhaft sicher zu stellen ist wohl die wichtigste Aufgabe eines Treasurers. Zur Erfüllung dieser Aufgabe gibt es vielerlei Möglichkeiten.

Was ist aber, wenn es die Anforderung lautet, über die Sicherung dieser Liquidität hinaus einen bestimmten Cash Bestand (hierunter verstehe ich neben Bargeld die Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber Banken oder vergleichbaren Instituten) zum Bilanz- oder Berichtsstichtag sicher zu stellen?

Hierbei werden die Möglichkeiten deutlich reduziert, da z.B. eine Kreditausnahme zwar den Cash Bestand erhöht, aber zugleich auch die Bankverbindlichkeiten und damit die Nettoliquidität unberührt bleibt. Eigentlich bleiben nur zwei Möglichkeiten:

1. Die Änderung des Zahlungsverhaltens der Geschäftspartner bzw. gegenüber diesen. Mit anderen Worten: Sorge dafür, dass du schneller bezahlt wirst und zugleich selber langsamer zahlst.

2. Der bilanzneutrale Handel mit Bilanzpositionen. Also ein Off-Balance Verkauf von Forderungen oder ein entsprechender Einkauf von Verbindlichkeiten. Dabei habe ich letzteres noch nicht gesehen.

Ihr könnt Euch denken, dass beides nicht ohne Probleme und entsprechende Vorbereitung denkbar ist. Gefährlich wird es aber, wenn man bereits notwendige Strukturen geschaffen hat und man so dem Management zeigen konnte, dass so etwas Möglich ist. So sehr man auch betont, dass der Einsatz solcher Maßnahmen bestimmten Beschränkungen unterliegt, so wird man immer stärker gefordert diese Beschränkungen zu umgehen, denn:

Cash macht süchtig!

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